DAME, KNIG, AS, SPION (1979) [DVD]
F**S
Herrvorragende kleine Serie
Natürlich fällt die Serie bezogen auf heutige Produktionen völlig aus dem Rahmen. Man sieht ihr sprichwörtlich das Alter an. Aber Bild und Ton sind selbstverständlich in ausreichender Qualität.Dialoge bilden ca. 90% dieser 7 Folgen a knapp 45 min. langen Serie. Man muss schon zuhören und mitdenken. Wirkliche "Action" gibt es kaum. Hier wird kaum geschossen, geprügelt, gemordet. Dafür auf sprachlicher Ebene sehr viel "gearbeitet". Diverse Dinge in Gesprächen zusammen getragen so das nach und nach ein Bild der Ereignisse entsteht und am Ende ein logisches, nachvollziebares Ergebnis entsteht. Die Auflösung ist nicht das berühmte weiße Kaninchen sondern eben das Ergebnis von Aktenrecherche und Befragungen. Natürlich handelt es sich trotz allem um eine fiktive Serie und nicht um eine Dokumentation. Einige wenige, nicht synchronisierte kurze Teile (nie länger als 5-15 sec) sind mit deutschem Untertitel versehen. Diese Sequenzen wurden in Deutschland nie gezeigt und entsprechend nicht synchronisiert. Der Ton schaltet danach sofort wieder autom. auf die dt. Tonspur.Zu Alex Guiness muss man nichts schreiben. Dieser absolute Ausnahme Schauspieler ist derart prägend das sich das Anschauen allein für seine Leistung lohnt. Einige andere Schauspieler fallen da etwas ab.Kurz zum Inhalt. Es ist die Suche nach dem Maulwurf im im britischen Geheimdienst der offensichtlich ganz weit oben in der Hierarchie-Ebene zu finden ist. Die Serie wechselt häufig vom aktuellen Zeitpunkt in die Vergangenheit um die Vorgänge zu erklären. Dem ist aber problemlos zu folgen. Mehr muss man eigentlich vorab nicht wissen.Ich habe die Serie vor sicher deutlich über 25 Jahren das erste Mal gesehen. War damals und bis es heute noch total begeistert.
D**N
Fast ein Kammerspiel
Wer sich gerade einen "Bond" oder einen ähnlichen Spionage-"Thriller" zugeführt hat und dann als Fortsetzung zu dieser le-Carré-Verfilmung greift, der sollte wissen, was er tut ...Die größte "Action" stellt wohl zum Schluss eine Szene dar, in der Smiley - auch nur vorsichtshalber - bei der Überführung des "Maulwurfs" eine Pistole zieht. Alles andere hat fast Kammerspiel-Charakter, lange Monologe, viele Gespräche in muffig wirkenden Büros und Hinterzimmern. Wer zudem die Romanvorlage nicht kennt, muss anfangs gut aufpasse, um den Faden nicht zu verlieren (bzw. ihn überhaupt erst aufzunehmen). Wer sich das antut, der wird mir einem feinen psychologischen Spiel belohnt, das vor allem durch die wirkliche Schauspielkunst eines Alec Guiness getragen wird. Keiner könnte den George Smiley besser verkörpern als er.Ich hoffe, dass "Smiley's Leute" auch nochmal synchronisiert veröffentlicht wird.Etwas quälend bei der Handhabung dieses Mehrteilers ist der jeweilige Vorspann mit seiner leiernden Musik - das hätte man auf der DVD gerne raffen oder weglassen können.
P**N
Lange darauf gewartet - ein Hochgenuß für alle le Carré- und Alec Guinness-Anhänger
Auf englisch bereits lange verfügbar, aber eben nicht auf deutsch. Wer mit der englischemn Sprache nicht so vertraut ist, mußte sich beim Genuß der englischsprachigen Version schon sehr konzentrieren, was von der eigentlichen Handlung ablenkt und nicht gerade das Genießen fördert, zumindest bei mir. Die nun erschienene deutschsprachige Version weckt Erinnerungen an die Zeiten des "Kalten Krieges". Eine eher betulich ruhige Handlung, die ich persönlich heutigen"Ektschen"-Filmen aber klar vorziehe. Man muß schon aufpassen und Mitdenken im Irrgarten des Verrats und der zeitlichen Rückblenden. Guinness in seiner zurückhaltenden ja geradezu emotionslosen Spielart ist einfach kaum zu toppen - aber natürlich nur für Leute, die eine entsprechende Affinität für derlei Darstellungen haben. An einigen Stellen (wenige Sekunden bis zu ein oder zwei Minuten) wird der englische Original-Ton eingespielt, da wohl keine deutsche Synchronisation mehr vorliegt. Da macht Fernsehen wieder Spaß.
R**E
Guter Film - katastrophale Synchronisation
Ich hatte den Film schon in der englischen Originalversion und wollte jetzt auch die deutsche Fassung. Wer das Buch kennt, erhält eine grandiose Umsetzung mit einem Alec Guiness als George Smiley, wie man ihn sich besser nicht vorstellen kann. Der Film hat auch einige Längen und wirkt manchmal wie ein Kammerspiel. Das passt aber, denn auch John le Carrés Roman ist ja sehr dialoglastig. Was mich maßlos geärgert hat, und das führt allein zur Abwertung, ist eine absolut unterirdische Synchronisation: Oft sind Dialoge nicht lippensynchron und dann geschieht es immer wieder vollkommen unmotiviert, dass einzelne Szenen auf Englisch mit Untertiteln erscheinen. Das passiert in 7 Teilen mindestens zehnmal. Eine solch schwerwiegende technische Unzulänglichkeit habe ich bisher noch nie erlebt!
C**E
Betagt und gut
Zunächst mal ein Dank an den Hersteller, das er diesen Klassiker unter's Volk bringt. Leider hatte ich die Mini-Serie besser in Erinnerung, als ich sie erstmals als Teenie im TV sah. Ungeachtet der immer noch überzeugenden schauspielerischen Leistungen und des gut eingefangenen Klimas des Kalten Krieges, wirkt der Mehrteiler doch etwas angestaubt.Im Vergleich zur wesentlich gestraffteren Neuverfilmung mit Gary Oldman macht sich das betuliche Erzähltempo und die Masse an Talking Heads hier negativ bemerkbar.Dennoch: für Fans von realistischen Agenten-Stories nach wie vor ein Muss!
Trustpilot
1 month ago
1 month ago